Korkboden Reparatur - das müssen Sie beachten!
Auch wenn Korkboden langlebig ist, ist er dennoch nicht unverwüstbar. Wie bei jedem anderen Untergrund kann es im Laufe der Zeit zu Beschädigungen kommen. Selbst wenn Sie besonders vorsichtig mit Ihrem Korkboden umgehen, kann es unter Umständen passieren, dass Sie kleinere oder auch größere Beschädigungen in Ihren Korkboden finden. Dies kann unterschiedliche Gründe haben. Zum einen kann ein Stein, der in Ihrer Schuhsohle feststeckt, eine heruntergefallene Vase oder schwere Möbel mit Füßen für Beschädigungen sorgen, aber auch der Besuch einer Bekannten, wenn diese einen Hund mitbringt, der mit seinen Krallen über den Korkboden tobt. Beschädigungen im Korkboden sind natürlich und nicht direkt ein Indiz für minderwertige Qualität.
Allerdings sind Kratzer oder gar tiefe Schrammen nicht direkt das Ende der Welt. Die meisten Beschädigungen sind mit relativ wenig Aufwand zu beheben. In diesem Artikel möchten wir verschiedene Arten von Schäden im Korkboden aufzeigen und Tipps geben, wie man diese möglichst erfolgreich behandeln kann.
Korkboden reparieren - kleine/oberflächliche Schäden
Kleinere Kratzer sind völlig normal und unvermeidbar. Hier reicht es in den meisten Fällen aus eine kleine Menge Hartwachs auf die betroffene Stelle aufzutragen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um Kratzer, Risse oder gar Löcher handelt. Das Hartwachs muss zwei Eigenschaften erfüllen - es muss für Korkboden geeignet sein, und es sollte der Farbe des Korkbodens entsprechen.
Schritt 1 - Einschätzung der Schäden & Reinigung der Stellen
Bevor Sie gleich mit dem Auftragen den Hartwachses beginnen, sollten Sie zuerst eine Schadensbegutachtung durchführe. Schauen Sie sich genau an, welche Flächen beschädigt sind und ob es sich um leichte oberflächliche Beschädigungen handelt, oder um schwerer, tief eingekerbte Schrammen. Letzteres benötigt nämlich eine andere Behandlung. Nachdem Sie die Schäden eingeschätzt haben, reinigen Sie den Bereich und trocknen ihn.
Schritt 2 - Hartwachsen auftragen
Nachdem Sie die Flächen gereinigt und getrocknet haben, tragen Sie nun das Hartwachs auf die beschädigte Stelle auf. Hierfür müssen die meisten Wachse erhitzt werden. Achten Sie darauf, dass das erhitzte Wachs nicht auf die umliegende Fläche kommt.
Schritt 3 - Oberfläche glätten
Nachdem Sie das heiße Wachs auf die betroffene Stellen aufgetragen haben, müssen Sie anschließend das überstehende Öl abtragen, bevor aus komplett aushärtet. Am besten klappt dies mit einem kleinen Spachtel. Nachdem Sie die Oberfläche geglättet haben, sollten Sie die betroffene Stelle nun für einige Zeit aushärten.
Schritt 4 - Korkboden nachversiegeln
Zum Schluss sollten Sie die ausgehärtete Stelle nachbehandeln. Je nachdem womit Sie ihren Korkboden in der Vergangenheit behandelt haben, sollten Sie dieses Produkt nun gebrauchen, um die betroffene Stelle schlussendlich nach zu versiegeln.
Korkboden reparieren - große/tiefgehende Schäden
Auch bei schwereren Beschädigungen ist mitunter möglich, diese auszubessern. Häufig kann dies beim Möbelschieben passiert, wenn das Möbelstück spitze Fußstücke hat, oder sich Sand unter einem der Füße befindet, während man das Möbelstück verschiebt. Dies ist sehr ärgerlich, aber mitunter durchaus reparierbar. Ein großer Faktor spielt hierbei die Art des Korkbodens. Handelt es sich um ein schwimmend verlegtes Parkett, oder einen vollständig verklebten Korkboden?
Unterschied schwimmenden Korkboden und verklebten Korkboden reparieren
Ein Korkboden kann grundsätzlich auf zwei Arten verlegt werden - schwimmend oder verklebt. Während ein schwimmender Korkboden identisch zu einem schwimmenden Laminat oder Vinylboden verlegt wird, wird ein verklebter Korkboden, wie der name vielleicht schon vermuten lässt, auf dem Untergrund fest verklebt. Dieser Prozess ist schneller und günstiger, hat aber den Nachteil, dass der Boden nicht mit “umziehen” kann und Beschädigungen oftmal schwierig zu reparieren sind.
Reparatur schwimmender Korkboden
Schwimmend verlegter Korkboden, auch Korklaminat, Korkdielen, oder Korkparkett genannt, kann häufig mit Reparatursets ausgebessert werden. Hierbei wird mit einem feinen Schleifpapier die Oberfläche des Kratzers leicht angeschliffen, und anschließend mit einem feuchten Mikrofasertuch abgewischt, um den Schleifstaub einzubinden. Nachdem die abgeschliffene Stelle getrocknet ist, können Sie nun den Kratzer mit einem Lackstift vorsichtig schließen. Zum Schluss wird der ausgebesserte Kratzer mit einem Lackspray versiegelt.
Reparatur verklebter Korkboden
Die Reparatur eines verklebten Korkbodens ist leider häufig nicht so einfach und bedarf mehr Zeit und Werkzeug. Dies bedeutet aber nicht, dass verklebter Korkboden nicht reparierbar ist! Um verklebten Korkboden zu reparieren, benötigen Sie die folgenden Dinge:
- Korkplatten zum Ausbessern
- Hartwachs in der passenden Farbe
- Klarlack Stift
- Spachtel
- Teppichmesser
Schritt 1 - beschädigte Stelle des verklebten Korkbodens entfernen
Als Erstes müssen Sie die beschädigte Fläche entfernen. Hierfür ziehen Sie ein Rechteck um die zerkratzte Fläche und schneiden die markierte Fläche mit dem Teppichmesser in dünne Streifen. Dies macht das Aushebeln einfacher.
Schritt 2 - Kleberreste entfernen
Falls sich in der nun freigelegten Fläche noch alte Klebereste befinden, sollten Sie diese entfernen, um vorzubeugen, dass der neue Kleber auf der alten Klebefläche nicht hält.
Schritt 3 - Neues Stück Korkboden zuschneiden
Nun ist es Zeit, das Ersatzstück zuzuschneiden. Je genauer Sie hier arbeiten, desto unauffälliger wird das Endergebnis. Arbeiten Sie hier am besten mit einem Lineal oder pausen Sie die Schnittkanten auf ein DIN-A4-Papier ab.
Schritt 4 - Neues Stück Korkboden bekleben und einsetzen
Nachdem Sie das Ersatzstück zugeschnitten haben, müssen Sie nun den Kleber auf die Rückseite auftragen. Wichtig hierbei ist, dass Sie weder zu viel, noch wenig auftragen. Nachdem der Kleber aufgetragen wurde, setzen Sie das neue Korkstück vorsichtig ein und drücke es fest. Achten Sie hierbei darauf, dass an der Seite kein Kleber austritt!
Schritt 5 - Nachbehandlung des eingesetzten Stückes
Nachdem das Ersatz-Korkstück erfolgreich eingesetzt wurde, geht es nun daran, die Schnittkante auszubessern. Hierfür eignet sich am besten Hartwachs in der selben Farbe wie der Korkboden. Nachdem Sie das Hartwachs erfolgreich aufgetragen und erhitzt haben, sollten Sie ihn nun mit einem Lackstift oder Pflegeöl versiegeln.
Korkplatten reparieren, die sich vom Boden lösen
Haben Sie nur eine äußere Kante Ihres Korkbodens, bei welcher die Ecken abstehen oder eine Korkplatte unter der sich ein Hohlraum bildet? Auch dies kann repariert werden.
Bei einer abgelösten Korkplatte bzw. einer, unter der sich Luft gebildet hat, müssen Sie ein kleines Loch bohren, sodass die Luft entweichen kann. Anschließend füllen Sie das Loch mit Kunstharz und belasten die Platte so lange sie aushärtet. Quillt etwas Kunstharz aus dem Loch, sollten Sie dies schnell reinigen.
Sollte an Ihrer Korkplatte lediglich die Ecke sich nach oben wölben, können Sie dies ganz einfach mit Korkkleber reparieren. Sollte bereits ein kleines Stück der Fuge fehlen, können Sie dies mit der richtigen Acryl-Farbe ganz einfach ausbessern und nach dem Aushärten versiegeln.